Schnatterente

Schnatterente ♂ (Anas strepera)
Systematik
Ordnung:
Gänsevögel (Anseriformes)
Familie:
Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie:
Enten (Anatinae)
Tribus:
Schwimmenten (Anatini)
Gattung:
Eigentliche Enten (Anas)
Art:
Schnatterente

Wissenschaftlicher Name
Anas strepera
LINNAEUS 1758
Die Schnatterente (Anas strepera) ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie wurden im Jahre 1758 durch Carl von Linné erstmals wissenschaftlich beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
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• 1 Beschreibung
• 2 Verbreitung und Bestand
• 3 Zugverhalten
• 4 Ernährung
• 5 Fortpflanzung
• 6 Haltung als Ziergeflügel
• 7 Sonstiges
• 8 Literatur
• 9 Weblinks
Beschreibung [Bearbeiten]
Die 44 bis 55 cm große Schnatterente wiegt 500 bis 1300 g und erreicht eine Flügelspannweite bis zu 95 cm. Sie wird bis 13 Jahre alt und ihr Ruf klingt in etwa wie "erp" oder "wii". Die Beine sind orangegelb und die Augen sind schwarz gefärbt. Das Männchen hat einen schwarzen Schnabel, grau gemustertes Gefieder, einen braun gemusterten Kopf und einen hellen Bauch. Das Schlichtkleid vom Männchen sieht genauso aus wie das Gefieder des Weibchens. Das Weibchen ist braun,grau schwarz gemustert und der Schnabel hat einen orangenen Rand.
Verbreitung und Bestand [Bearbeiten]
Die Schnatterente lebt in Ost-, Nord-, Mitteleuropa, Nordamerika und Asien. Sie ist in diesem Verbreitungsgebiet überwiegend an ausgedehnten Seengebieten der niederschlagsarmen kontinentalen Steppen Asiens und der Prärie Nordamerikas zu finden. In Mitteleuropa ist sie weniger häufig verbreitet als in Asien und Nordamerika. Die Anzahl der Brutpaare wird auf 25.000 geschätzt. Sie ist nur an den Seen zu finden, die überwiegend flach sind und die ausgedehnte Riedflächen ausweisen. Zu den von ihnen bewohnten Seen zählt beispielsweise der Neusiedler See.


Nahrung aufnehmende Schnatterente
Nach Hartmut Kolbe gehört die Schnatterente zu den Tierarten, die von der Klimaerwärmung profitieren. Die Erweiterung des besiedlungsfähigen Lebensraums hat dazu geführt, dass die Bestände angestiegen sind. In Nordamerika werden während des Winterhalbjahres knapp 2 Millionen Schnatterenten gezählt; in West- und Südeuropa sowie Russland gibt es mehr als 100.000 Schnatterenten.
Zugverhalten [Bearbeiten]
Viele der europäischen und asiatischen Schnatterenten ziehen im Winter in den Mittelmeerraum. Sie fühlt sich an pflanzenreichen Stillgewässern mit einer vegetationsreichen Umgebung sehr wohl. In dieser Zeit fällt auch der überwiegende Teil der Balz, so dass die Vögel, die im April an ihre Brutreviere zurückkehren, bereits verpaart sind.
Ernährung [Bearbeiten]
Die Schnatterente ernährt sich überwiegend von Wasserpflanzen wie Laichkräutern sowie den Samen und Rhizomen der Riedgräser und Grünteile von Wiesengräsern. In nur geringem Umfang werden auch Wasserinsekten, Weichtiere, Amphibien, Käfer, Würmer und kleine Fische aufgenommen.
Fortpflanzung [Bearbeiten]


Ente mit Küken 
Die Schnatterente ist nach einem Lebensjahr geschlechtsreif und brütet von Mai bis Juli. Ihr Bodennest ist in der Uferregion eines flachen Stillgewässers gut in der dichten Vegetation versteckt. Das Weibchen legt acht bis zwölf gelbe Eier, die das Weibchen 24 bis 26 Tage lang wärmt, bis die Küken schlüpfen. Die Jungvögel sind Nestflüchter und werden nach sieben Wochen flügge. Geschlechtsreif sind die Jungvögel nach etwa einem Lebensjahr.
Haltung als Ziergeflügel [Bearbeiten]
Die unauffälligen Enten mit ihrer ruhigen Lebensweise werden nur selten von Züchtern als Ziergeflügel gehalten. In Zoos und Vogelparks sind sie dagegen beobachtbar.
Sonstiges [Bearbeiten]
1874 wurden auf Teraina im Südpazifik zwei Exemplare einer Ente mit großer Ähnlichkeit zur Schnatterente gefangen und anschließend in der wissenschaftlichen Literatur als Unterart "Anas strepera couesi" beschrieben. Heute ist man sich sicher, dass es sich hierbei nicht um eine eigene Unterart handelte, sondern dass junge Schnatterenten auf diese Insel verdriftet wurden.
Literatur [Bearbeiten]
• Hartmut Kolbe: Die Entenvögel der Welt. Ulmer Verlag, Stuttgart-Hohenheim 1999, ISBN 3-8001-7442-1.
Weblinks [Bearbeiten]

Commons: Schnatterente – Bilder, Videos und Audiodateien
• Anas strepera in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: BirdLife International, 2004. Version vom 11. Mai 2006
genen Text ein.